Übertriebene Erwartungen

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Foto: Lisa Spreckelmeyer,pixelio

Kein Flüchtling muss ehrenamtlichen Helfern vor Dank um den Hals fallen. Kein Ehrenamtlicher sollte mit dieser Erwartung helfen. Dankbarkeit ist ein schönes Gefühl für beide Seiten, aber es kann nicht erzwungen werden. Und auch Flüchtlinge dürfen nein zu alten Schuhen, unbequemen Betten und kalten, engen Turnhallen sagen.

Sie sind Menschen, mit mehr Bedürfnissen als Bett und Brot. Es sind auch Menschen, die nicht ständig abhängig und dankbar sein wollen. Hilfe ist ein Geschenk. Ein Geschenk ist kostenlos für den Beschenkten. Kein Dank, kein Lächeln, kein Schulterklopfen muss er sich abringen. Um die Lebenssinnlücke mancher Ehrenamtlichen zu füllen, sind die Flüchtlinge nicht nach Deutschland gekommen. Das ist dann so ähnlich, wie wenn Paare Eltern werden, weil sie vom eigenen Leben frustriert sind. Dazu dürfen weder Kinder noch Flüchtlinge benutzt werden. Wenn Menschen helfen, weil sie das gerne tun, ist das wunderbar für die ganze Gesellschaft. Wenn sie dafür Dankbarkeit erwarten, ist es kein Geschenk und verhindert eine ehrliche Beziehung, bei der man sich auch mal vor Dankbarkeit um den Hals fallen kann.

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